Kindheit zu Hause

Als mein ältester Sohn drei Jahre alt wurde, war es soweit: Er bekam einen Platz im Kindergarten. In Deutschland gilt das oft als spätester Zeitpunkt, Kinder in externe Betreuung zu geben. Doch wir als Familie haben uns nach einigem Hin und Her dafür entschieden, diesen Weg wieder zu verlassen – und es war die beste Entscheidung für uns.

In diesem Artikel teile ich unsere Erfahrungen, wie wir zu unserer Entscheidung kamen und wie unser Alltag ohne Kindergarten aussieht. Vielleicht fühlst auch du dich inspiriert, einen neuen Weg einzuschlagen!

Unsere Entscheidung: Kindergarten ja oder nein?

In Deutschland herrscht eine weit verbreitete Meinung: Der Kindergarten ist essenziell für die Entwicklung eines Kindes. Auch ich hatte dieses Gefühl – unterstützt durch den sozialen Druck und meine eigenen Unsicherheiten als Mutter. Aber als Sozialarbeiterin und Lerntherapeutin wusste ich auch um die Herausforderungen, die große Gruppen mit wenigen Betreuern für kleine Kinder bedeuten können.

Als unser Sohn den Kindergarten besuchte, zeigte er schnell, dass er sich zwar anpasste, aber nie wirklich wohlfühlte. Kein Wunder: Zwei Betreuer für 25 Kinder, kaum Rückzugsorte und eingeschränkte Möglichkeiten zur Selbstentfaltung. Obwohl der Kindergarten durchaus gut organisiert war, merkten wir schnell: Das war nicht das richtige Umfeld für unseren Sohn.

Wie wir den Alltag gestalten

Seitdem ich meinen Sohn aus dem Kindergarten genommen habe, leite ich eine Tagespflege von zu Hause aus. Wir betreuen nicht nur unsere eigenen Kinder, sondern auch die Kinder von Freunden bis zum Mittagessen. Das hat unseren Alltag völlig verändert.

Unser Sohn blüht seitdem auf: Er ist lebendig, ausgeglichen und voller Neugier. Seine sozialen Kontakte pflegt er im Dorf, mit anderen Kindern in der Familie und bei Freizeitaktivitäten. Und das Beste: Er lernt durch den direkten Kontakt zu uns Erwachsenen wichtige Werte und Fähigkeiten – ohne den Druck einer großen Gruppe.

Häufige Fragen: Was denken andere?

Was sagt dein Mann dazu?
Mein Mann war von Anfang an entspannt und unterstützend. Während ich mir Sorgen um den sozialen Druck machte, war er überzeugt, dass wir als Familie eine Lösung finden würden – und er hatte recht.

Wie reagieren Freunde und Familie?
Überraschenderweise haben viele positiv reagiert. Manche überlegen inzwischen selbst, ihre Kinder nicht in den Kindergarten zu schicken, oder bewundern unseren Mut, anders zu sein.

Warum der Kindergarten nicht für jeden das Beste ist

Der Kindergarten ist vor allem praktisch – für berufstätige Eltern. Aber ist er wirklich das Beste für Kinder? In großen Gruppen fällt es schwer, individuelle Bedürfnisse zu berücksichtigen, und oft bleibt wenig Raum für persönliche Entfaltung.

Kinder brauchen soziale Kontakte, aber nicht zwingend in einer großen Gruppe. Viel wichtiger sind starke, vertrauensvolle Bindungen zu Erwachsenen, die ihnen Orientierung bieten.

Ein ermutigender Schlussgedanke

Ein Leben ohne Kindergarten ist möglich – auch in Deutschland. Es erfordert Mut, eine bewusste Entscheidung zu treffen und Ängste beiseitezulegen. Aber: Es lohnt sich.

Kinder sind unsere Zukunft. Ihre Entwicklung liegt in unseren Händen. Frag dich selbst: Ist der Weg, auf dem du gerade bist, wirklich dein Weg?

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